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Kinderarbeit und Ausbeutung stoppen – Tipps mit denen jeder die Kinderarbeit bekämpfen kann

Warum gibt es überhaupt Kinderarbeit?

Bevor wir zu den Tipps übergehen, wollen wir zunächst erklären, warum es eigentlich Kinderarbeit gibt. Um das Problem klarer zu machen, sind hier die Hauptursachen:

 

  • Armut

Armut ist eine der häufigsten Ursachen für Kinderarbeit. Geldmangel zwingt Familien oft dazu, ihre Kinder arbeiten zu schicken, um zu überleben und ihr Haushaltseinkommen zu erhöhen.

  • Mangelnde Bildung

Mangelnder Zugang zu Bildung und Bildungsressourcen führt oft dazu, dass Kinder arbeiten müssen, anstatt zur Schule zu gehen, was zu verbesserten Zukunftsperspektiven führt.

  • Arbeitskräftemangel

Viele Länder, insbesondere in ländlichen Gebieten, sind mit Arbeitskräftemangel konfrontiert, und Kinderarbeit wird als billige und leicht verfügbare Alternative eingesetzt.

  • Tradition und Kultur

In manchen Kulturen ist Kinderarbeit fester Bestandteil von Tradition und Kultur, wodurch sie dauerhaft, akzeptiert und schwer zu bekämpfen ist. In solchen Fällen ist familiäre Sicherheit wichtiger als Bildung.

  • Ausbeutung und Ignoranz

Kinderarbeit gibt es nicht ohne Erwachsene. Einige Arbeitgeber setzen Kinder als billige Arbeitskräfte ein, um die Produktionskosten zu senken. Sie ignorieren für immer Dinge, die oft schwerwiegende Folgen für die betroffenen Kinder haben.

Was kann man gegen Kinderarbeit tun?

 

  1. Informiere dich

Bildung ist der Schlüssel, um Kinderarbeit zu stoppen. Je mehr ich über Kinderarbeit weiß, desto besser kann ich mein Verhalten anpassen, verantwortungsbewusste Entscheidungen treffen und andere Menschen mitreißen.

  1. Achte auf Fairtrade Labels

Indem ich beim Einkauf auf Fairtrade Labels achte, unterstütze ich gezielt Unternehmen, die ganz bewusst Kinderarbeit stoppen und faire Arbeitsbedingungen in ihren Lieferketten fördern. Nimm dir beim Einkauf also die Zeit, um genauer hinzusehen und sicherzustellen, dass beispielsweise Kleidung, Kaffee, Tabak, Bananen, Smartphone, Schnittblumen oder Gold jeweils aus ethisch vertretbaren Quellen ohne Kinderarbeit stammen.

3. Bevorzuge regionale Produkte und pflanze selbst an

Regionale Waren schließen natürlich keine Kinderarbeit aus. Doch in Deutschland ist sie beispielsweise per Jugendarbeitsschutzgesetz verboten. Es gibt lediglich einige geregelte Ausnahmen, wie zum Beispiel für Ferienjobs.

In Kombination mit den Fairtrade-Siegeln kannst du Kinderarbeit also ausschließen. Grundsätzlich rate ich dir dazu, Lebensmittel und viele andere Waren möglichst auf lokalen Wochen- und Bauernmärkten einzukaufen und dich dort direkt über die Arbeitsbedingungen zu informieren.

4. Reduziere deinen Konsum ganz bewusst

Wenn du Kinderarbeit stoppen will, solltest du deinen Konsum allerdings grundsätzlich bewusst reduzieren und auf die Dinge beschränken, die du wirklich brauchst. Auch so kannst du nämlich die Nachfrage nach Produkten, die mithilfe von Kinderarbeit hergestellt werden, verringern.

Kaufe also nur das, was notwendig ist und versuche möglichst minimalistisch zu leben. Vor allem, um emotionale Spontankäufe (von kurzlebigen Billigprodukten) zu vermeiden. Und wenn du etwas kaufst, dann kaufe Dinge, die langlebig sind oder dir möglichst lange Freude bereiten. Auch der Second Hand Kauf ist eine nachhaltige Möglichkeit, um Kinderarbeit zu bekämpfen, da ein Neukauf und damit die Produktion entfällt.

  1. Informiere andere

Nutze soziale Medien und organisiere Veranstaltungen zur Aufklärung anderer Menschen rund ums Thema Kinderarbeit. Auch in persönlichen Gesprächen mit Freund:innen, der Familie und den Kolleg:innen kannst du auf die globale Herausforderung aufmerksam machen und dein Wissen darüber teilen.

Pflanze sprichwörtlich einen Samen und ermutige auch andere, im eigenen Alltag verantwortungsbewusste Entscheidungen zu treffen und Kinderarbeit entgegenzuwirken. Gleichzeitig wächst die geballte Stimmkraft, die den Wandel in unserer globalen Gesellschaft beschleunigt.

  1. Unterstütze oder arbeite für Organisationen

Die Bekämpfung von Kinderarbeit kostet Geld und es gibt Menschen und Organisationen, die sich täglich mit Herz und Seele gegen die Armut, den Hunger und die mangelnde Bildung stark machen. Mit jeglicher Spende kannst du dieses Engagement unterstützen und einen wichtigen Beitrag leisten.

7. Starte und unterstütze Petitionen

Indem du Online-Petitionen startest oder unterstützt, kannst du dich grundsätzlich gegen jeden gesellschaftlichen Missstand stark machen – natürlich auch gegen die Kinderarbeit. Mit den digitalen Unterschriftensammlungen kannst du vor allem politische Veränderungen und strengere Gesetze gegen Kinderarbeit einfordern und beschleunigen. Das funktioniert selbstverständlich auch durch die Organisation oder die Teilnahme an einer öffentlichen Demo gegen Kinderarbeit.

Auch der direkte Weg ist möglich. Schreibe zum Beispiel einen Brief an die Staatsoberhäupter der jeweiligen Länder, in denen Kindersklaverei zugelassen wird und fordere eine klare Linie und positive Veränderung ein. Je mehr Menschen das tun, desto eher wird der Wunsch Wirklichkeit.

8. Sprich mit Unternehmen

Um Kinderarbeit zu stoppen, braucht es auch in der Wirtschaft eine spürbare Veränderung. Viele Unternehmen haben sich jedoch nie mit fairen Lieferketten auseinandergesetzt und warten regelrecht darauf, darauf hingewiesen zu werden.

Indem du den Kontakt per Mail, Anruf oder direkt vor Ort suchst, kannst du als Kund:in gezielt einfordern, dass die betriebsinternen Lieferketten und Arbeitsbedingungen überprüft und gegebenenfalls angepasst werden.

9. Boykottiere Unternehmen, die sich nicht distanzieren

Wenn sich ein Unternehmen nicht klar und deutlich von der Kinderarbeit in der eigenen Lieferkette distanziert, nichts daran ändert oder dreistes „Social Washing“ betreibt, dann boykottiere es einfach. Verzichte auf die Produkte und Dienstleistungen des Betriebs, solange alles beim Alten bleibt.

Die sinkende Nachfrage bestraft so schlussendlich die Unternehmen, die Kinderarbeit gutheißen und auf dem Rücken von Kindern Profite erwirtschaften. Je mehr Menschen es dir gleichtun, desto wirkungsvoller ist der (stille) Protest.

10. Tätige ethische Investitionen

Kinderarbeit ist günstig, solange sie nicht aktiv bekämpft wird. Einen ziemlich guten Grund zur Veränderung haben die jeweiligen Betriebe daher, wenn man ihnen finanziell weh tut. Bestrafe menschenrechtsverletzende Betriebe also nicht nur, indem du die Produkte nicht mehr kaufst, sondern auch, indem du dein Geld anderweitig anlegst und beispielsweise nur Aktien von Unternehmen erwirbst, die sich ihrer sozialen Verantwortung bewusst sind und aktiv gegen Kinderarbeit vorgehen.

 

UNSER TIPP: Da der Klimawandel und andere Umweltprobleme unserer Zeit wesentlich zur Armut beitragen, kannst du vor allem mit der sukzessiven Umstellung auf eine nachhaltige Lebensweise extrem wirkungsvoll dazu beitragen, die Kinderarbeit zu bekämpfen.

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